Kauftipps für Taschenfeder-Matratzen für Boxspringbetten

Zusammenfassung

1

Achten Sie auf Premium-Taschenfedern, für eine besonders langlebige Qualität

2

Orientieren Sie sich nicht an den Härtegradangaben, da sich dieser stark von Hersteller zu Hersteller unterscheidet

3

Die Anzahl der Federn ist wichtig, aber nicht der einzig relevante Punkt

4

Geheimtipp: Wählen Sie eine hochwertige Abdeckschicht, für eine langlebige Qualität

5

Vermeiden Sie Komfortschaum/ PU (Standardschaum), damit Sie lange Jahre Freude an Ihrem Boxspringbett haben

I. Bonellfedern vs. Taschenfedern

A: Bonell Federung B: Taschen Federung
Unterstützung Flächenelastisch Punktelastisch
Anpassungfähigkeit gut sehr gut
Gesamtbewertung gut sehr gut

Bonellfedern sind grundsätzlich günstiger als Taschenfedern und werden vor allem bei Hotelbetten bis zu 4-Sternen genutzt. Bei Hotels ab 4-Sternen werden vorzugsweise Taschenfedern im Untergestell verbaut, da sich diese dem Köper punktueller anpassen.

ZDF Reportage

Bonell Federung

BonellfedernBei der Bonellfederung handelt es sich um eine Federung, bei der alle Federn über Drähte miteinander verbunden sind. Dies führt dazu, dass, wenn eine Feder belastet wird, die umliegenden Federn mit beeinflusst werden.

Der Vorteil der Feder gegenüber eines Lattenrostes liegt vor allem in der gleichbleibenden Körperunterstützung über die gesamte Liegefläche des Bettes hinweg. Lattenroste sind häufig nur in der Mitte der Streben nachgiebig, wohingegen sie gerade zu den Seiten des Bettes hin sehr starr und unbeweglich werden. Die Bonellfeder umgeht diese Problematik und schafft einen Basisunterbau, welcher eine elastische Wirkung über die gesamte Liegefläche erzeugen kann.

  • Vorteil: Der günstige Einstieg für Boxspringbetten
  • Nachteil: Flächenelastisch

Taschenfederung

TaschenfederkernDie Tonnentaschenfeder gilt allgemein gesprochen als Alternative zur Bonellfeder. Und obwohl beide Federsysteme zunächst die Idee vereint, dass sie mehrfach gewundene Stahldrahtfedern sind, können zwei eklatante Unterschiede zwischen den beiden Federarten festgestellt werden: Die Tonnentaschenfeder hat eine bauchige Konstruktionsform und ist in Stofftaschen eingepackt, wohingegen Bonellfedern prägnante Taillierungen besitzen und frei liegen. Werden mehrere Tonnentaschenfedern zu einem Federkern zusammengesetzt, so werden sie immer über eine Stoffnaht miteinander verbunden, wohingegen bei Bonellfedern stattdessen ein Spiralfederzug die Verbindung übernimmt. Deshalb spricht man bei der Taschenfederung von einer Punktelastizität, da jede Feder einzeln auf den Körper reagieren kann.

  • Vorteil: Punktelastisch
  • Nachteil: keine

Weitere Matratzenkerne

Klassischerweise nutzt ein Boxspringbett stets eine Taschenfederung im Matratzenkern. In einigen Fällen wird auch mal auf einen anderen Kern zurückgegriffen wie z.B.:

  • Wählen Sie gerade bei der Matratze mindestens eine punktelastische Taschenfederung

II. Federanzahl

A: 500er B: 1.000er C: 2.000er
Punktelastizität gut gut/sehr gut sehr gut
Stabiles Liegen gut/sehr gut sehr gut gut/sehr gut
Gesamtbwertung gut sehr gut sehr gut

Bei der Anzahl der Federn gilt:

  • Umso höher die Federanzahl desto Punktelastischer
  • Eine thermische Vergütung verhindert eine Kuhlenbildung
  • Dauerwalzprüfungen der Kerne sorgen für eine verlässliche Qualität

Die Nachhärtung oder die thermische Vergütung, beschreibt einen elektrischen Vorgang. Hierbei wird die Feder direkt nach dem Winden durch Stromfluss erhitzt . Dieser Vorgang bewirkt eine gleichmäßige Ausrichtung der Molekularstruktur des Federdrahtes. Die Qualität der Feder und des Federkerns wird dadurch signifikant erhöht. Die Vorteile sind:

  • besseres Rückstellvermögen (Elastizität)
  • höhere Lebensdauer
  • Minimierung von Setzverlusten (Kuhlenbildung)

Um die Haltbarkeit und die Qualität eines Federkerns über Jahre zu gewährleisten setzen die Premiumhersteller auf einen Dauerwalzversuch. Ähnlich wie bei der Stiftung Warentest wird dieser Test von der LGA durchgeführt. Hierbei wird eine 140kg schwere Walze 60.000 Mal über die Matratze gerollt. Dadurch wird eine etwas 8 Jahre lange Abnutzung simuliert.

Bei den Federkernen gibt es grundsätzlich 2 verschiedene Möglichkeiten

  • Federn selber produzieren
  • Federn beim Spezialisten für Federkerne zukaufen

Federkern-Spezialisten gewährleisten eine gleichbleibenden Qualität

In Europa gibt es drei Federkern-Spezialisten auf die nahezu alle Premiumhersteller zurückgreifen:

  • Agro (Deutschland)
  • Legget & Platt (England)
  • Starsprings (Schweden)

All diese Hersteller gewährleisten eine gleichbleibende Qualität. Das ist wichtig, damit der Federkern keine Kuhlenbildung aufweist. Die oben genannte Hersteller gewährleisten einen stetigen technologischen Fortschritt und eine stetige Qualitätskontrolle in folgenden Bereichen:

  • Dauerhaltbarkeit
  • Materialeignung
  • Öko-Tex Standard (Schadstoffprüfung)
  • Qualitätssicherung

500er

Die 500er Federung ist die klassische Federung in einer Boxspringmatratze und wird häufig bei Hotelbetten angeboten. Hier erhalten Sie eine ausgewogene Kombination aus Stützkraft und Komfort.

  • Vorteil: preisgünstiger Einstieg

1.000er

Die 1.00er Matratze sorgt für eine noch individuellere Druckverteilung. Die schlanken Multitaschenfedern im Innern der Matratze regulieren individuell und punktgenau den Körperdruck und sorgen damit für eine sehr angenehme Druckentlastung. Gleichzeitig bietet diese Matratze eine ausgezeichnete Stützkraft.

  • Vorteil: Sehr angenehme Druckentlastung

2.000er

Einiger Hersteller bieten auch eine 2.000er Matratze an. Diese besonders schlanken Federn wirken noch punktgenauer, weshalb die 2.000er Matratze sich Ihrer Körperform besonders gut anpasst. Im Vergleich zur 1.000er Matratze kann die 2.000er Federung, abhängig vom Hersteller, auch etwas instabil wirken, weshalb Sie unbedingt immer Probeliegen sollten.

  • Vorteil: Höchste Punktelastizität

weitere Federungsarten

Die 500er und die 1.000er Matratze sind die gängigen Boxspringmatratzen-Varianten. Darüber hinaus gibt es noch weitere Federungsarten, wie z.B.:

  • Doppelte Federung
  • Geschachtelte Federn für ein Maximum an Stützkraft
  • Mini-Taschenfedern
  • Mikro-Taschenfedern
  • Achten Sie auf einen renommierten Federkern-Hersteller für eine verlässliche Qualität

III. Der geheime Qualitätsfaktor: Abdeckschicht/ Komfortschicht

A: PU/ Komfortschaum B: Kaltschaum C: Qualitätskaltschaum
Liegegefühl befriedigend gut sehr gut
Punktelastizität ausreichend gut sehr gut
Haltbarkeit mangelhaft gut/ befriedigend sehr gut
Gesamtbwertung ausreichend gut sehr gut

Die Abdeckschicht bzw. Komfortschicht, beschreibt die Lagen, die ober- und unterhalb der Federn genutzt werden.

WICHTIG: Leider werden die Abdeckschichten häufig vernachlässigt, obwohl diese für den Komfort und die Haltbarkeit besonders wichtig sind. Denn nur eine hochwertige Abdeckschicht unterstützt die volle Wirkung der genutzten Federn. Darüber hinaus ist die Abdeckschicht ein entscheidender Faktor in Punkto Haltbarkeit.

  • Die Abdeckschicht beeinflusst des Preis wesentlich
  • Gleichzeitig wird die Qualität und die Haltbarkeit der Matratze maßgebend von der Abdeckschicht beeinflusst
  • Vermeiden Sie Komfortschaum/ PU
  • Achten Sie auf das Raumgewicht

Komfortschaum/ PU (Standardschaum)

PU (Polyurethan) ist die meist verwendete Komfortschicht in Matratzen, da diese Komfortschicht besonders kostengünstig ist. Überall dort, wo man eine feste Sitzfläche wünscht, kann dieses Material auch durchaus sinnvoll sein. Als Komfortschicht für eine Matratze können wir PU allerdings nicht empfehlen, da es nicht punktelastisch ist und somit die Eigenschaften der Federn nur unzureichend unterstützt. Kurz gesagt, PU ist viel zu fest und zu wenig flexibel.

Unter diesen Namen verbirgt sich PU

  • Komfortschaum
  • Standardschaum
  • PU
  • Polyurethan
  • .. manchmal trägt PU abhängig vom Hersteller sogar eine ganz eigene Bezeichnung

So erkennen Sie PU

PU lässt sich meist über das Raumgewicht entlarven. Das Raumgewicht beschreibt, wie viel kg Material auf einen Kubikmeter verarbeitet wurde. Dabei weist PU meist ein Raumgewicht von 15-30 kg/m³ auf. Hierbei gilt: Je geringer der Wert, desto mehr Luft ist in dem Material und desto weniger langlebig ist das Material.

Zum Vergleich: Kaltschaum hat ein Raumgewicht von 30-60 kg/m³. Die Materialdichte ist also zwei- bis viermal höher, weshalb Kaltschaum auch wesentlich langlebiger ist.

Vorteile:

  • relativ billig
  • gute Wärmeisolation
  • relativ leicht

Nachteile:

  • wenig punktelastisch
  • wenig komfortabel
  • nicht für starke Schwitzer geeignet, da es die Wärme staut

Kaltschaum

Kaltschaum
Kaltschaum ist eine Art des Schaumstoffes, welche sich durch den Herstellungsprozess definiert. Dadurch, dass dieser Schaum zum Aushärten keinen zusätzliche Heizprozess benötigt, wird er als „Kalt“-Schaum bezeichnet.  Kaltschaum wird auch als HR-Schaum bezeichnet, wobei HR (= High Resilient) für hochelastisch steht und die Eigenschaften des Kaltschaums beschreibt. Kaltschaum kann ein Raumgewicht von 30-60 kg/m³ haben.

Im Vergleich zum Kaltschaum besitzt Qualität-Kaltschaum ein Raumgewicht von ca. 50kg/m³ und mehr, wodurch das Material sehr anpassungsfähig und punktelastisch wird. In dieser Qualitätsstufe ähnelt Qualität-Kaltschaum den Eigenschaften von Latex, ohne zu weich zu sein.

  • Vorteil: Bestnoten bei Liegeeigenschaften & Haltbarkeit
  • Nachteil: Besteht nur, falls Sie lieber weicher liegen möchten, in diesem Fall sollten Sie auf eine Latex-Komfortschicht setzen.

Latex

Talalay-Latex
Latex ist nichts anderes als flüssiger Kautschuk, der entweder natürlich aus dem Milchsaft des Gummibaums (Hevea brasiliensis) gewonnen oder synthetisch aus Erdöl hergestellt wird. Latex kann ein Raumgewicht von 40-70 kg/m³ erreichen.

Latex ist im Vergleich zu Kaltschaum wesentlich weicher und fühlt sich wesentlich kuscheliger an. Abhängig von der Zusammensetzung und dem Herstellungsverfahren unterscheidet man u.a. zwischen den folgenden Latexarten:

Darüber hinaus gibt es noch unzählige weitere Varianten, wie etwa Gellatex, hier werden zusätzlich zu dem Latex Gelpartikel eingearbeitet.

Rosshaar
Eine weitere Form der Abdeckschichten können Lagen aus Rosshaar, Schurwolle oder Baumwolle sein. Diese sind besonders wärme- und feuchtigskeitsregulierend, neigen aber bei unfachmännischer Verarbeitung zum Verrutschen, so dass sich schnell Kuhlen bilden können.

Auch die Güte des Naturmaterials, insbesondere bei Rosshaar, spielt eine wichtige Rolle bei der Matratzenqualität.

Egal für welche Form der Abdeckschicht Sie sich entscheiden, vermeiden Sie Abdeckschichten, die starr und unflexibel sind, damit die Taschenfedern ihre optimale Wirkung entfalten können. Starre und unflexible Abdeckschichten erkennen Sie meist daran, dass sich diese Matratzen sehr fest an anfühlen und kaum nachgeben.

Weitere mögliche Abdeckschichten

  • Visko
  • Mini-Taschenfedern
  • Mikro-Taschenfedern
  • Achten Sie auf hochwertige und damit langlebige Abdeckschichten (Raumgewicht als Orientierungshilfe)
  • Vermeiden Sie Komfortschaum/ PU (Standardschaum)

IV. Tipps für das Probeliegen

Es gibt einige Punkte auf die Sie besonders acht geben sollten, damit Sie die richtige Wahl treffen. Besonders bei Seitenschläfern gibt es hier viele Kriterien zu beachten. Zum Beispiel sollte die Schulter tief genug einsinken, um Schulter- und Nackenverspannungen zu vermeiden. Gleichzeitig sollte die Körpermitte stabil genug gelagert werden, um eine optimale Regeneration zu gewährleisten.

boxspring-tipps

Viele Leute glauben, dass es eine Norm gibt für den Härtegrad. D.h. man sucht sich anhand einer Tabelle seinen Härtegrad heraus und legt den Härtegrad damit fest. Mit dieser Annahme liegt man zunächst gar nicht so falsch, denn:

  • es gibt eine Norm für Härtegrade, die DIN-Norm (EN 1957)

Das Problem

  • Kein Hersteller hält sich an diese Norm
  • Einige Hersteller empfehlen bei Ihren Matratzen H2 ab 80kg, andere wiederum ab 60kg

Warum das Körpergewicht alleine nicht ausreicht um den Härtegrad zu bestimmen

Beachten Sie, dass die Tabellen der verschiedenen Hersteller nur als Orientierung dienen, denn:

  • 90kg, können sich z.B. auf 150cm oder 210cm, verteilen, somit spielt die Körpergröße aus eine Rolle
  • die Körperform spielt eine weiter wichtig Rolle
  • Die Schlafposition hat auch einen Einfluss auf den Härtegrad

Die einzige Lösung

Bei jedem Hersteller müssen Sie prüfen welcher Härtegrad am besten zu Ihnen passt. Orientieren Sie sich hierzu am besten an einem geraden Verlauf Ihrer Wirbelsäule.

Tipps für Seitenschläfer

Als Seitenschläfer sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf Ihre Schulter lenken. Ihre Schulter sollte tief genug in die Matratze einsinken, damit Ihr Arm nicht einschläft und Ihr Nacken entspannen kann.

Video für Seitenschläfer

Tipps für Rückenschläfer

Als Rückenschläfer sollte vor allem die Körpermitte sehr gut gestützt werden. Gleichzeitig sollten aber die Schultern genügend Platz haben um leicht in die Matratze einzusinken.

Video für Rückenschläfer

Tipps für Bauchschläfer

Als Bauchschläfer sollten Sie darauf achten, dass Ihr Lendenwirbel gut gestützt wird. Ein zu weicher Schlafuntergrund könnte sich durch Rückenschmerzen bemerkbar machen.

Video für Bauchschläfer

Ziel: gerade Wirbelsäule

Das Ziel sollte sein, dass Sie im Liegen eine gerade Wirbelsäule haben. Dadurch wird die Wirbelsäule optimal entlastet und sorgt so für einen erholsamen Schlaf.
Dabei können Sie sowohl weicher als auch fester liegen, abhängig von Ihrer Präferenz, in jedem Fall sollte die Wirbelsäule einen geraden Verlauf aufweisen.

Ihre Matratze ist zu fest, wenn:

  • Sie in der Seitenlage nicht wissen, wohin Sie Ihre Schulter legen sollen.
  • Sie im Schulter- und/oder Hüftbereich Druck verspüren
  • Ihr Arm “einschläft”
  • Sie ohne Kissen in der Seitenlage eine starke Überdehnung des Halswirbels verspüren
  • Sie praktisch nicht einsinken

TIPP: Auch wenn Sie vielleicht gerne besonders fest schlafen – lassen Sie sich doch erst einmal in der Fachberatung passende Kombinationen empfehlen. Viele Kunden sind überrascht, wie weich die empfohlene Kombination häufig gegenüber dem heimischen Schlafsystem ist und spüren dennoch, dass ihr Körper ausreichend gestützt wird.

Ihre Matratze ist zu weich, wenn Sie

  • beim Liegen unmittelbar das Gefühl haben, “durchzuhängen”
  • große Mühe haben, sich zu drehen. Sinken Sie zu tief ein, müssen Sie sich beim Drehen regelrecht hochhieven. Das ist besonders ungünstig, wenn Sie schon unter Rückenbeschwerden im unteren Lendenwirbelbereich leiden
  • in der Rückenlage bzw. in der Seitenlage im Taillenbereich einen Hohlraum zwischen sich und der Matratze verspüren.

TIPP: Wenn Sie unsicher sind, testen Sie doch die Stützkraft, indem Sie eine Hand zwischen Ihren Körper und der Matratze oder dem Topper legen. Spüren Sie einen Gegendruck? Dann verfügt die Kombination über eine ausreichende Stützkraft. Ein seriöser Berater erkennt, welche Kombination für Sie in Frage kommt und verkauft Ihnen nichts, was er Ihnen nicht auch empfehlen kann. Wenn Sie sich gut aufgehoben und beraten fühlen, wird es im Normalfall kein böses Erwachen in Ihrem neuen Boxspringbett geben.

  • Das Ziel ist immer eine gerade Wirbelsäule bis in den Halswirbel hinein

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